Haben ihre Fußnägel weiße oder gelbliche Flecken oder Verfärbungen, besonders an den Nagelrändern? Sind ihre Fußnägel spröde, ungewöhnlich verdickt und glanzlos?

Dann gehören Sie wahrscheinlich zu den rund 30% der Deutschen, die an einer Nagelpilzinfektion leiden.

Hervorgerufen wird diese Infektion überwiegend durch Fadenpilze (Dermatophyten), die selben Erreger die auch für den Fußpilz verantwortlich sind.

Eindeutige Symptome sind, wie bereits anfangs erwähnt, eine gelblich bis dunkel verfärbte Nagelplatte. Des Weiteren ist der Nagel meist verdickt, spröde und brüchig. Nicht selten macht sich auch in den umgebenden Hautarealen ein Juckreiz bemerkbar.

Das Tückische an dieser Erkrankung ist, das sie im Anfangsstadium keinerlei Schmerzen verursacht und daher, bis auf den unästhetischen Nagel selbst, so gut wie nicht auffällt. Im Laufe der Zeit aber wird der Nagel zerstört und verursacht Beschwerden.
Meist aus Unwissenheit bringen viele Betroffene die deutlichen Veränderungen ihres Nagels nicht mit einem Nagelpilz in Verbindung. Dies ist auch ein Hauptgrund warum die notwendige medizinische Behandlung ausbleibt und sich der hochansteckende Nagelpilz weiter ausbreiten kann.

Nagelpilz verschwindet nicht wieder von selbst, sondern bedarf immer einer medizinische Behandlung.

Diagnostik des Nagelpilzes

Notwendig ist die ärztliche Untersuchung deshalb, um andere Erkrankungen, die ähnliche Symptome einer Mykose vorweisen, auszuschließen. Solche Erkrankungen sind zum Bsp. Psoriasis (Schuppenflechte), Ekzeme aller Art, Krummnagel oder Nagelfalzentzündung.

Um eine sichere Diagnose stellen zu können, wird von dem betroffenen Nagel eine Probe entnommen. Hierzu werden kleine Nagelspäne abgeschabt und eine Kultur angelegt, was im Schnitt drei bis vier Wochen dauert. Erst dann können die Erreger genau differenziert werden. Dies ist besonders wichtig um das passende Antimykotikum für eine erfolgreiche Behandlung auszuwählen.

Ursachen des Nagelpilzes

Da es sich bei dem Nagelpilz um den gleichen Erreger des Fußpilzes handelt, kann man sich mit diesem ganz besonders überall dort infizieren, wo es feucht und warm ist, so z. B. im Schwimmbad, der Duschkabine, der Sauna. Selbst bei der Anprobe von Schuhen im Schuhgeschäft (barfuß) lauert die Gefahr sich anzustecken.

Besonders gefährdet sind Menschen, deren Immunsystem gestört / geschwächt ist, Senioren, an Diabetes mellitus erkrankt sind, Durchblutungsstörungen sowie Menschen die an Nagelekzemen, Nagelpsoriasis und Schweißfüßen leiden.

Begünstigt wird eine Nagelmykose auch durch luftundurchlässige Schuhe, synthetischen Socken und Strümpfe, denn hier herrscht das für die Pilze so beliebte feuchtwarme Klima.

Auch mechanische Auslöser können eine Infektion fördern, hierzu zählen z. B. Sportverletzungen, Verletzungen durch eine nicht fachgerechte Pediküre oder aber durch zu enge Schuhe wie z. B. Sport- und Sicherheitsschuhe.
Bestehende oder vorausgegangene Fußpilzinfektionen können auf die Nägel übergehen.

Therapie des Nagelpilzes

  • Ärztliche Abklärung von evtl. vorhandenen Erkrankungen wie z. B. Diabetes mellitus, Durchblutungsstörungen / Venenerkrankungen, Ekzemen, Nagelpsoriasis, etc.
  • Nach Bestimmung der Pilzart mittels Kulturanlage im Labor kann ein entsprechendes Medikament (Antimykotikum) vom Arzt empfohlen bzw. verschrieben werden
  • > Je nach Ausbreitung und Lokalität kommen Salben, Lösungen, Nagellacke und / oder Tabletten zum Einsatz
  • Befall < 50% - kann von außen behandelt werden
    Betroffener Nagel bzw. die Stellen werden per Nasstechnik abgeschliffen, danach kommt ein Nagellack mit antimykotischen Wirkstoff zum Einsatz
  • Befall > 50% und / oder mehrere Nägel muss meistens von innen heraus therapiert werden, die geschieht mit Tabletten bzw. Kapseln unter ärztlicher Aufsicht.
    Behandlungsdauer kann weit über 1 Jahr betragen.

Einhalten von hygienischen Maßnahmen sind unbedingt erforderlich.

  • Regelmäßige Nagelpflege, am besten durch eine Fachkraft
  • Füße täglich mit mildem Pflegemittel waschen
  • Nach dem Waschen sehr sorgfältig trocknen – besonders auf Zehenzwischenräume achten
  • Alle Textilien, die mit dem Pilz in Kontakt gekommen sind täglich wechseln und bei mind. 60° waschen
  • Bequeme, luftdurchlässige Schuhe tragen, es soll nichts drücken
  • Socken und Strümpfe (Baumwolle) verwenden
  • Nicht Barfuß laufen, sondern Badeschuhe tragen
  • Schuhe regelmäßig mit Desinfektionsmittel behandeln